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Freitag, 8. Januar 2021

Best of B.D. (62): religiöse Texte der Katzen

 27.3.2016 - 340. Episode: Was Katzen lesen (7): Cat-echism: die Schöpfung der Katze

A.E. (Alter Ego): Was machen Katzen im Lockdown? 
B.D.: Das, was sie auch ohne Lockdown machen: Sie lesen. Das zeigt auch diese Episode aus dem Jahr 2016. 
A.E.: Aber sie lesen sehr selektiv. 
B.D.: Wer tut das nicht? 


Montag, 30. November 2020

meine kleine Depression (3): wann

 553. Episode 

Meine kleine Depression
ist eine taffe Person. 
Sie weiss, was und wie ich denke, 
wem ich meine Aufmerksamkeit schenke. 
Besonders meine Ängste aller Art
bringen sie in Fahrt: 
war es zunächst der Tod vor der Zeit, 
so ist es inzwischen jede Krankheit 
mit noch so peripheren Symptomen - 
sie sind ihr alle willkommen: 
Husten, Schnupfen, rinnende Nase, 
Schwindel, Fieber, unruhige Blase ... 
Sie eilt aus ihrem Zimmer 
und produziert das fatale Corona-Geflimmer, 
das Körper und Geist 
derzeit entgleist: 
Ängste, endend in Panik, 
und Angst vor den Ängsten, der Über-Kick! 


Sonntag, 22. November 2020

Best of B.D. (60): Einzelheit und Zweisamkeit

 15.11.2015 - 319. Episode: Herbst und Dualität 

A.E. (Alter Ego): Vor fünf Jahren war das schon ein Thema für dich: das Zusammensein und das Nebeneinanderstehen. 
B.D.: Ja, und wer darf, und wie eng. Und dann noch die Frage, wie einzeln Einzelne sind. Die ist derzeit ganz aktuell ...
A.E.: ... und coronamässig kontrovers. Nämlich: Wie Viele sind Einzelne, und wie Viele sind zu viele, und daher keine Einzelne mehr? 




































Sonntag, 15. November 2020

Best of B.D. (58): Gegen den Kino-Lockdown

9.8.2015 - 305. Episode: Das süsse Leben 

A.E. (Alter Ego): Dass du ausgerechnet jetzt eine deiner Film-Episoden wieder hervorholst, wo wir wegen Corona-Lockdown nicht ins Kino gehen können ... 
B.D.: Gerade deswegen. Damit wir nicht vergessen, was wir versäumen: die kreative Interpretation der Variabilität der Bilder


 










Donnerstag, 5. November 2020

Schloss, Schlange, Corona, Terror

 550. Episode 

B.D.: Ein hübsches Wasserschloss im Herbst. Aber mit züngelnder, giftiger Schlange.
A.E. (Alter Ego): Man sieht sie nicht. 
B.D.: Doch, aber erst wenn man weiss, dass sie da ist. Nachdem sie sich gezeigt hat zwischen den Blättern. Wie Corona, wie Terror. 




















Dienstag, 19. Mai 2020

Best of B.D (53): Symbol des Exclusiven

10.8.2014 - 253. Episode: weisse Handschuhe 





















A.E. (Alter Ego): Die Corona-Gedichte hast du erfolgreich abgewürgt, jetzt kommen wieder deine alten Sachen ... 
B.D.: Im Internet ist nicht nur das, was gestern war, heute schon wieder alt, sondern auch alles, was vor gestern war, heute schon wieder neu. 
Wie neu muss dann heute erst sein, was vor 6 Jahren schon einmal alt war! 

Samstag, 16. Mai 2020

Corona-Gedichte (7): das Ende


B.D. ärgert sich, 
und zwar ziemlich grundsätzlich: 
"Schon wieder ein Corona-Gedicht? 
Reicht es nicht, 
dass in den Zeitungen nichts anderes steht, 
es im TV um nichts anderes geht? 
Und auch im Internet 
und im (Video-)Kabarett 
ist es das einzige Thema - 
und immer nach demselben Schema! 
Der vielleicht etwas andere Blick 
der Lyrik 
erschöpft sich auch 
beim aktuell intensiven Gebrauch: 
Jeden Dichter, jede Dichterin 
zieht es zu Cor-Emotionskitsch hin. 
Darauf kann ich verzichten. 
Deshalb: Schluss mit den Cor-Gedichten! 


Donnerstag, 14. Mai 2020

Corona-Gedichte (6): das Fernsehen


B.D. liebt die bewegten
Bilder im schwarz belegten 
Saal. 
Aber das ist jetzt anormal. 
Als leidenschaftlichem Kinogeher 
bliebt ihm nur der Fernseher. 
Aber die Filme dort, auch die im Stream, 
egal ob massenhaft oder intim, 
sind plötzlich sehr inkorrekt und alt. 
Sie zeigen den unüberbrückbaren Spalt, 
der zwischen Vor- und Mit-Corona klafft, 
und zwar ziemlich beispielhaft: 
Was dort zu sehen 
sind Menschen, die ohne Maske gehen, 
vom ein-Meter-Abstand nichts wissen, 
sich daher unentwegt küssen. 
Omas, die Enkel herzen, 
Opas, die Geburtstagskerzen 
speichelspeiend ausblasen, 
Fan-Kohorten, die auf grünem Rasen 
liegend Popkonzerten lauschen 
und Körperflüssigkeiten tauschen. 
Es ist eine inzwischen sehr ferne Welt, 
die via Fern-Sehen Einzug hält. 
Seine Gegenwart gibt es dort nicht.
Filme zur Nah-Sicht 
werden nicht gedreht, 
weil das derzeit gar nicht geht.


Dienstag, 12. Mai 2020

Corona-Gedichte (5): das Reisen


B.D. reist jetzt viel herum
mit seinem Foto-Album: 

- in London beim Tower 
der übliche Regenschauer
- in Pisa auf dem Turm
mit leichtem Drehwurm 
- durch Paris mit der Metro,
manchmal ein bisschen retro 
- die gelbe S-Bahn in Berlin
ist nicht rot-weiss wie in Wien 
- in Rom auf den 7 Hügeln, 
und nachher die Hosen bügeln 
- in Prag auf der Brücke 
das Stechen einer Mücke 
- in Venedig auf der Brücke 
Casanova mit Krücke 
- in New York im MOMA 
der Moderne strenges Aroma 
- und in Los Angeles sogar 
im Kino mit dem Oscar 

Und zur Jause
ist er wieder und ganz sicher zu Hause. 
So schnell so weit mit den Reisen 
war er noch nie. Soll man deswegen Corona preisen?

Sonntag, 10. Mai 2020

Corona-Gedicht (4): der Spaziergang


B.D. geht auf der Strasse - 
und zum Mass aller Masse 
wird die Distanz. 
Sie okkupiert ihn ganz: 
Die Grenze von ein 
Meter muss es sein. 
Dieses laufende Vermessen 
lässt alles andere vergessen: 
den Blick in die Ferne, 
das Leuchten der Sterne, 
das trancehafte Schlendern, 
das kokette Gendern, 
das klassifizierende Botanisieren, 
das antizipierende Memorieren - 
Und so kehrt er nach Hause zurück 
mit nichts als dem Ein-Meter-Blick. 

Oder so: 


B.D.     geht     auf     der     Strasse   - 

und     zum     Mass     aller     Masse 

wird     die     Distanz. 

Sie     okkupiert     ihn       ganz  : 
  
Die      Grenze     von     ein 

Meter     muss     es    sein  . 

Dieses     laufende     Vermessen 

lässt     alles     andere     vergessen  : 

den     Blick     in     die     Ferne  , 

das     Leuchten     der     Sterne  , 

das     trancehafte     Schlendern  , 

das     kokette     Gendern  , 

das      klassifizierende      Botanisieren  , 

das     antizipierende      Memorieren   - 

Und      so     kehrt     er     nach     Hause     zurück 

mit     nichts     als     dem     Ein-Meter-Blick  . 



Freitag, 8. Mai 2020

Corona-Gedichte (3): die Kunst


B.D.
liebt Klee - 
nicht den grünen, 
sondern Paul, den kühnen 
Maler der Geometrie 
mit zarter Ironie: 
die Farben blass, 
als Titel irgendwas, 
und unpräziser Strich - 
richtig anschaulich 
ist das nur im Original, 
und nicht digital.
Aber wo? - 
Unzugänglich wie ihr Depot 
sind die Museen. 
So kann es einem derzeit gehen 
mit der Kunst: 
Alles wie im Dunst. 

Mittwoch, 6. Mai 2020

Corona-Gedichte (2): der Balkon


B.D. sitzt schon 
frühmorgens auf dem Balkon. 
Die Luft ist rein und virenfrei. 
Unten ziehen die Leute vorbei, 
vereinzelt trotz der Menge. 
Nur hie und da etwas Gedränge 
wenn eine Ampel rot.
B.D. geniesst das Morgenbrot
auf dem Balkon 
und liest im geschrumpften Feuilleton 
über das neueste Maskendesign. 
Da sitzt er ganz allein 
und ganz für sich - 
und doch auch ziemlich öffentlich. 

Montag, 4. Mai 2020

Corona-Gedichte (1): Anlass und Konzept


B.D. spricht 
sein erstes diesbezügliches Gedicht:
"Oh Corona,
du bist seit sieben Wochen da, 
aber ich gewöhne mich 
nicht an dich.
Deine Herkunft, soweit bekannt, 
ist eher degoutant. 
Du lebst grossteils versteckt, 
wirkst vor allem indirekt: 
Dein Schaden ist tragisch im Einzelfall, 
potenziert sich aber immens kollateral. 
Du bist klein und nichtig -  
nur in dem was du auslöst wichtig. 
Deshalb ist das das erste und letzte der Gedichte, 
das ich direkt an dich richte. 
Ab jetzt ist die Rede nur mehr von mir, 
und von einem 'Wir' -
aber du gehörst nicht dazu, 
und lass uns endlich in Ruh." 

Montag, 27. April 2020

Best of B.D. (43): Auf und Ab in Krisenzeiten

21.3.2011 - 77. Episode: das Paradigma des Mäander




















A.E. (Alter Ego): Der Mäander mäandert so ruhig dahin. Aber wenn das Ups und Downs sind, kann es manchmal ganz schön heftig werden, und da dann besonders die Downs, wie derzeit ...
B.D.: Aber das Schöne und auch Tröstliche am Mäander ist, dass er immer wieder zurückkehrt und sich in die entgegengesetzte Richtung aufmacht - dem Down folgt das Up.

Donnerstag, 23. April 2020

Best of B.D. (41): Sommer-Selbstbeschäftigung

5.8.2010 - 45. Episode: nasse Füsse am Wörthersee



















A.E. (Alter Ego): Vor 10 Jahren war das - da hast du schon ziemlich präzise den heurigen Corona-Badeurlaub vorweggenommen.
B.D.: Genau: distanziert, solitär, solipsistisch, erkenntnisorientiert, experimentierfreudig - bei und mit sich allein.
A.E.: Irgendwie warst du in deinem Innersten immer schon ein Quarantäne-Mensch.

Dienstag, 21. April 2020

Best of B.D. (40): die Zeitung und das Fliegen

25.3.2010 - 31. Episode: nasse Füsse auf Ischia



















A.E. (Alter Ego): Die Flugzeuge fliegen, die Städte und Berge und Inseln liegen zu Füssen, und die Zeitungsstände sind geschlossen. Das waren Zeiten ...
B.D.: Heute sind die Zeitungsstände geöffnet, und die Flugzeuge fliegen nicht. Wenn etwas stattfindet, findet es ebenerdig statt.
A.E.: So ist derzeit jeder Blick in die Vergangenheit Corona-infiziert.

Sonntag, 19. April 2020

Best of B.D. (39): zur Philosophie des Home-Office

23.1.2010 - 21. Episode: die prästabilierte Harmonie




















A.E. (Alter Ego): Vor 10 Jahren schon hast du diesen zentralen Beitrag zur (inzwischen konsequent weiter und zu Ende gedachten) Phänomenologie der Quarantäne und des Home-Office geliefert - gleichsam als philosophische Basis für alles, was derzeit in besonders radikaler Umsetzung geschieht.
B.D.: Ja, wir sind schon lange auf diesem Weg der Reproduktion und Miniaturisierung der Welt in ihrem Abbild. Die Digitalisierung hat das beschleunigt (neben anderen externen Faktoren).
A.E.: Jetzt reden wir schon wieder über Corona.

Donnerstag, 16. April 2020

Samstag, 28. März 2020

Mittwoch, 25. März 2020