B.D. hat fotografiert -
Wieviel Reduktion verträgt ein Bild?
Aus einem Objekt ein Bild machen heisst, all seine Dimensionen nach und nach zu entfernen: das Gewicht, die Räumlichkeit, den Duft, die Tiefe, die Zeit, die Kontinuität und natürlich den Sinn. Nur um den Preis dieser De-Inkarnation gewinnt das Bild diese Kraft der Faszination, wird es ein Medium der reinen Objekthaftigkeit.
Jean Baudrillard, 1998
Sonntag, 28. Juli 2019
Samstag, 27. Juli 2019
Illustrierte Foto-Philosophie (5): Budapest 1987
B.D. hat fotografiert -
Wer fotografiert was in Budapest?
Nichts steht in krasserem Gegensatz zu der gängigen Vorstellung von künstlerischer Schöpfung als die Tätigkeit des Amateurphotographen, der häufig von seinem Apparat verlangt, an seiner statt die nötigen Operationen auszuführen (...) Doch selbst wenn die Produktion des Bildes gänzlich dem Automatismus des Apparats anvertraut wird, so bleibt doch die Aufnahme selbst der Ausdruck einer Wahl, der ästhetische und ethische Kriterien zugrunde liegen: Während theoretisch das Prinzip und die Fortschritte der photographischen Technik dazu tendieren, alles objektiv "photographierbar" zu machen, wählt (...) jede Gruppe praktisch ein endliches und bestimmtes Sortiment möglicher Gegenstände, Genres und Kompositionen aus (...), sodass noch die unbedeutendsten Photographien neben den expliziten Intentionen ihres Produzenten das System der Schemata des Denkens, der Wahrnehmung und der Vorlieben zum Ausdruck bringt, die einer Gruppe gemeinsam sind.
Pierre Bourdieu, 1965
Wer fotografiert was in Budapest?
Nichts steht in krasserem Gegensatz zu der gängigen Vorstellung von künstlerischer Schöpfung als die Tätigkeit des Amateurphotographen, der häufig von seinem Apparat verlangt, an seiner statt die nötigen Operationen auszuführen (...) Doch selbst wenn die Produktion des Bildes gänzlich dem Automatismus des Apparats anvertraut wird, so bleibt doch die Aufnahme selbst der Ausdruck einer Wahl, der ästhetische und ethische Kriterien zugrunde liegen: Während theoretisch das Prinzip und die Fortschritte der photographischen Technik dazu tendieren, alles objektiv "photographierbar" zu machen, wählt (...) jede Gruppe praktisch ein endliches und bestimmtes Sortiment möglicher Gegenstände, Genres und Kompositionen aus (...), sodass noch die unbedeutendsten Photographien neben den expliziten Intentionen ihres Produzenten das System der Schemata des Denkens, der Wahrnehmung und der Vorlieben zum Ausdruck bringt, die einer Gruppe gemeinsam sind.
Pierre Bourdieu, 1965
Freitag, 26. Juli 2019
Illustrierte Foto-Philosophie (4): Berlin 1986
B.D. hat fotografiert -
Die Berliner Mauer im Futurum exactum
... dass allen Bildern das Ende dessen, was irgendwann einmal Zukunft gewesen ist, innewohnt.
NZZ, 2019
Die Berliner Mauer im Futurum exactum
... dass allen Bildern das Ende dessen, was irgendwann einmal Zukunft gewesen ist, innewohnt.
NZZ, 2019
Donnerstag, 25. Juli 2019
Illustrierte Foto-Philosophie (3): Moskau 1987
B.D. hat fotografiert -
Der Sowjetsozialismus im Futurum exactum
... dass allen Bildern das Ende dessen, was irgendwann einmal Zukunft gewesen ist, innewohnt.
NZZ, 2019
Der Sowjetsozialismus im Futurum exactum
... dass allen Bildern das Ende dessen, was irgendwann einmal Zukunft gewesen ist, innewohnt.
NZZ, 2019
Mittwoch, 24. Juli 2019
Illustrierte Foto-Philosophie (2): New York 1989
B.D. hat fotografiert -
Die Twin Towers m Futurum exactum: sie werden gewesen sein
... dass allen Bildern das Ende dessen, was irgendwann einmal Zukunft gewesen ist, innewohnt.
NZZ, 2019
Die Twin Towers m Futurum exactum: sie werden gewesen sein
... dass allen Bildern das Ende dessen, was irgendwann einmal Zukunft gewesen ist, innewohnt.
NZZ, 2019
Montag, 22. Juli 2019
Illustrierte Foto-Philosophie (1): Den Haag 1983
B.D. hat fotografiert -
Jede Fotografie ist eine Art memento mori
Die Fotografie ist eine elegische Kunst, eine von Untergangsstimmung überschattete Kunst. (...) Jede Fotografie ist eine Art memento mori. Fotografieren bedeutet teilnehmen an der Sterblichkeit, Verletzlichkeit und Wandelbarkeit anderer Menschen (oder Dinge). Eben dadurch, dass sie diesen einen Moment herausgreifen und erstarren lassen, bezeugen alle Fotografien das unerbittliche Verfliessen der Zeit.
Susan Sontag, 1977
Jede Fotografie ist eine Art memento mori
Die Fotografie ist eine elegische Kunst, eine von Untergangsstimmung überschattete Kunst. (...) Jede Fotografie ist eine Art memento mori. Fotografieren bedeutet teilnehmen an der Sterblichkeit, Verletzlichkeit und Wandelbarkeit anderer Menschen (oder Dinge). Eben dadurch, dass sie diesen einen Moment herausgreifen und erstarren lassen, bezeugen alle Fotografien das unerbittliche Verfliessen der Zeit.
Susan Sontag, 1977
Montag, 15. Juli 2019
Best of B.D. (30): Pizza-Geometrie
13.8.2015 - 310. Episode: Pizza-Geometrie
A.E. (Alter Ego): Dass du auch Fast Food nicht ohne Verfremdungen einfach essen kannst war ja zu erwarten.
Aber jetzt mach einmal Pause mit deinem "Best of B.D." - das ist ja schon das 30., aus insgesamt 310 Episoden bis dahin, also jede 10.!
B.D.: Ein paar müssen schon noch kommen - z.B. die mit Katzen, auch um die Zugriffsstatistik aufzubessern. Im September also.
Aber jetzt ist Sommerbetrieb. Ohne Gedichte diesmal, sondern mit Fotos. Und auch eine Art Best-of.
Demnächst hier.
A.E. (Alter Ego): Dass du auch Fast Food nicht ohne Verfremdungen einfach essen kannst war ja zu erwarten.
Aber jetzt mach einmal Pause mit deinem "Best of B.D." - das ist ja schon das 30., aus insgesamt 310 Episoden bis dahin, also jede 10.!
B.D.: Ein paar müssen schon noch kommen - z.B. die mit Katzen, auch um die Zugriffsstatistik aufzubessern. Im September also.
Aber jetzt ist Sommerbetrieb. Ohne Gedichte diesmal, sondern mit Fotos. Und auch eine Art Best-of.
Demnächst hier.
Montag, 8. Juli 2019
Best of B.D. (29): Leben und Denken wie im Kino
14.6.2015 - 297. Episode: Leichen pflastern seinen Weg
5.7.2015 - 300. Episode: Duell in der Sonne
A.E. (Alter Ego): Klingt irgendwie ökonomisch und ressourcenschonend: Man muss nicht immer alles neu erfinden.
B.D.: Ja, das hat diese kleine Serie gezeigt: Wie Filme als Modelle unseres eigenen Lebens und Weltverständnisses fungieren können, als Handlungsvarianten und Interpretationsmuster.
A.E.: Leben und Denken wie Hollywood!
5.7.2015 - 300. Episode: Duell in der Sonne
A.E. (Alter Ego): Klingt irgendwie ökonomisch und ressourcenschonend: Man muss nicht immer alles neu erfinden.
B.D.: Ja, das hat diese kleine Serie gezeigt: Wie Filme als Modelle unseres eigenen Lebens und Weltverständnisses fungieren können, als Handlungsvarianten und Interpretationsmuster.
A.E.: Leben und Denken wie Hollywood!
Sonntag, 30. Juni 2019
Best of B.D. (28): Konkrete Bibliotheks-Poesie für Gomringer
7.2.2015 - 279. Episode: bibliophile konkrete Poesie
15.2.2015 - 280. Episode: ongoing konkrete Poesie
A.E. (Alter Ego): Das ist doch nicht der Gomringer, der sexistische Sprüche auf die Aussenwand einer berliner Hochschule geschrieben hat?
B.D.: Doch, das ist er:
"Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer" -
Poesie darf das, auch konkrete.
15.2.2015 - 280. Episode: ongoing konkrete Poesie
A.E. (Alter Ego): Das ist doch nicht der Gomringer, der sexistische Sprüche auf die Aussenwand einer berliner Hochschule geschrieben hat?
B.D.: Doch, das ist er:
"Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer" -
Poesie darf das, auch konkrete.
Donnerstag, 20. Juni 2019
Best of B.D. (27): das Ende der Enzyklopädien
24.8.2014 - 255. Episode: Déjà-vu mit Brockhaus-Enzyklopädie
A.E. (Alter Ego): Und jetzt, 5 Jahre später? Immer noch in Trauer? Oder schon bei Wikipedia?
B.D.: Wikipedia ist Ersatz höchstens im einzelnen Eintrag -
Die Leistung der Enzyklopädie (und aller grossen und kleinen Lexika) lag in ihrer Gewichtung der Inhalte durch die Auswahl und relationale Komprimierung auf ein vorgegebenes Gesamtvolumen hin. Dieser überschaubare und sichtbare Umfang war ihre Stärke. Die einzelnen Einträge standen nicht nur für sich (wie in Wikipedia), sondern immer in impliziter Relation zu allen anderen Einträgen; sie bildeten eine in sich geschlossene Gesamtheit. Wikipedia kennt das nicht, es ist nur unbegrenzt offen.
A.E.: Aber das ist doch auch etwas.
A.E. (Alter Ego): Und jetzt, 5 Jahre später? Immer noch in Trauer? Oder schon bei Wikipedia?
B.D.: Wikipedia ist Ersatz höchstens im einzelnen Eintrag -
Die Leistung der Enzyklopädie (und aller grossen und kleinen Lexika) lag in ihrer Gewichtung der Inhalte durch die Auswahl und relationale Komprimierung auf ein vorgegebenes Gesamtvolumen hin. Dieser überschaubare und sichtbare Umfang war ihre Stärke. Die einzelnen Einträge standen nicht nur für sich (wie in Wikipedia), sondern immer in impliziter Relation zu allen anderen Einträgen; sie bildeten eine in sich geschlossene Gesamtheit. Wikipedia kennt das nicht, es ist nur unbegrenzt offen.
A.E.: Aber das ist doch auch etwas.
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