Montag, 26. August 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (35): Aegina 1984

B.D. hat fotografiert -
Die Enden der Diagonale ...



Wie Fotografen dem Menschen den imaginären Besitz einer Vergangenheit vermitteln, die unwirklich ist, so helfen sie ihm auch, Besitz von einer Umwelt zu ergreifen, in der er sich unsicher fühlt. So entwickelt sich die Fotografie zum Zwillingsbruder der kennzeichnendsten aller modernen Aktivitäten: des Tourismus. (...) Fotografien dokumentieren Konsumakte, die ausserhalb der Reichweite der Familie, der Freunde und der Nachbarn vollzogen werden.
Susan Sontag, 1977 

Sonntag, 25. August 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (34): Korinth Kanal 1984

B.D. hat fotografiert - 
Frühes Schatten-Selfie auf Brücke





















Durch das Bild erzeugt die Welt ihre Diskontinuität, ihre Zerstückelung, ihre künstliche Augenblicklichkeit.
Jean Baudrillard, 1998 

Samstag, 24. August 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (33): Nürnberg 1986

B.D. hat fotografiert -
Im Foto sind Gespiegeltes und Spiegelung gleichwertig.



Das Fotografieren ist eine Form der Übertreibung, eine heroische Paarung mit der dinglichen Welt. 
Susan Sontag, 1977 

Freitag, 23. August 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (32): Sintra 1986

B.D. hat fotografiert -
Nur im Foto koexistieren die verschiedenen Codes simultan und gleichberechtigt.



























Ich fotografiere, um herauszufinden, wie etwas aussieht, wenn es fotografiert wurde. 
Garry Winogrand, 1964 

Donnerstag, 22. August 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (31): Köln 1985

B.D. hat fotografiert -
Die Simultaneität unterschiedlichster Vergangenheiten lässt sich nur im Foto konservieren.




























Aller Kunstfertigkeit des Fotografen zum Trotz fühlt der Beschauer unwiderstehlich den Zwang, in solchem Bild das winzige Fünkchen Zufall, Hier und Jetzt, zu suchen, mit dem die Wirklichkeit den Bildcharakter gleichsam durchsengt hat, die unscheinbare Stelle zu finden, in welcher, im Sosein jener längst vergangenen Minute das Künftige noch heut und so beredt nistet, dass wir, rückblickend, es entdecken können.
Walter Benjamin, 1931 

Mittwoch, 21. August 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (30): Frankfurt 1987

B.D. hat fotografiert - 
Schule? Shoppingcenter? Theater? Museum? Krankenhaus? Bürowelt? Hotelrezeption?




























Was bringt schon der Anblick einer Fabrik aus grosser Entfernung und von einem zentralen Standpunkt aus gegenüber der faszinierenden Detailaufnahme von innen, von oben nach unten und von unten nach oben? 
Alexander Rodtschenko, 1928

Dienstag, 20. August 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (29): Lissabon 1986

B.D. hat fotografiert -
Eine frühe Visualisierung des Zugangs zu Information via Internet.



























Oft geht es weniger um die Frage, was auf den Fotografien zu sehen ist, als vielmehr darum, was auf ihnen zu sehen sein soll. 
Bernd Stiegler, 2010

Montag, 19. August 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (28): Malmö 1984

B.D. hat fotografiert -
Um die optische Struktur unserer Umwelt analysieren zu können, braucht es das Foto.





















Das Foto ist ein Reflex, keine Reflexion, selbst wenn es manchmal ein bisschen davon enthält.
Denis Roche, 1986

Sonntag, 18. August 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (27): Brüssel 1984

B.D. hat fotografiert -
Warum ist der Manneken Pis ein Wahrzeichen und kein Falschzeichen?



























Von welchem Lärm und von welcher Gewalt es auch immer umgeben ist, das Foto gibt das Objekt der Immobilität und dem Schweigen zurück. Inmitten der städtischen Konfusion stellt das Foto das Äquivalent der Wüste wieder her, eine phänomenale Isolation. Es ist die einzige Art, die Städte in Stille zu durchlaufen, die Welt in Stille zu durchqueren. 
Jean Baudrillard, 1998 

Samstag, 17. August 2019

Illustrierte Foto-Philosophie (26): Aegina 1985

B.D. hat fotografiert - In Betrachtung des Fotos des Fotografierens des Fotografierens.



























Das Fotografieren hat eine chronisch voyeuristische Beziehung zur Welt geschaffen, die die Bedeutung aller Ereignisse einebnet. 
Susan Sontag, 1977