Dienstag, 28. August 2018

Sommer-Lesegedichte (13): Lesequartiere

B.D. sagt: Ich imaginiere 
residuäre Lesequartiere
für mich. 
Ich 
bin immer dort 
und verlasse den Ort
nur dann 
und wann.

Donnerstag, 23. August 2018

Sommer-Lesegedichte (12): Ist das die Zukunft?

B.D. sagt: Was soll ich sagen 
zu diesen Fragen: 
Ist das Buch am Ende? 
Oder kommt auch hier die Retro-Wende? 
Gibt es die Zeitung ohne Papier? 
Gibt es news ohne Quoten-Gier?
Sind "social media" sozial? 
Oder ist das den Algorithmen egal?

Montag, 20. August 2018

Sommer-Lesegedichte (11): Hitzefolgen

B.D. sagt: Was soll ich sagen
in diesen Tagen - 
Was ich gerade lese?
Cesare Pavese.
Und dann? 
Thomas Mann 
(einer meiner Witze
bei dieser Hitze). 

Donnerstag, 16. August 2018

Sommer-Lesegedichte (10): Fetisch Buch

B.D. sagt: Ich bin ein Fetischist,
der das Objekt nie vergisst
das sein Fetisch ist. 
Und es nie vermisst,
denn es umgibt ihn immer:
Vielfach in seinem Zimmer,
mobil in der Tasche, virtuell im Internet: 
das Buch - präsent auch im jeweiligen Doppelbett.

Montag, 13. August 2018

Sommer-Lesegedichte (9): Fake News

B.D. sagt: "Fake News"?
Da kriege ich den Blues!
Die gab's doch schon immer!
Nur das Jammern wird schlimmer!
Wie die gute alte Zeitungsente,
ubiquitär und noch lange nicht in Rente.
Und der Karl Kraus'sche Grubenhund,
lebensfroh und pumperlg'sund.

Donnerstag, 9. August 2018

Sommer-Lesegedichte (8): die ungelesenen Bücher

B.D. sagt: Die vielen Bücher in meinen Regalen
bereiten mir keine Lektüre-Qualen: 
Ich muss sie nicht alle lesen, 
es reicht, dass sie da gewesen.
Sie definieren meinen geistigen Raum - 
ihn kann ich, wie in einem metaphysischen Traum, 
buchrückenmässig durchmessen,
hier wuchern lassen, dort schon wieder vergessen.

Montag, 6. August 2018

Sommer-Lesegedichte (7): Welt und Zeitung

B.D. sagt: Seit ich jung 
lese ich Zeitung. 
Medial ist unsere Welt. 
Medial ist auch, was sie zusammenhält: 
Gedruckt ist ihre Textur, 
sie funktioniert vermittelt nur. 
Sie braucht die Distanz der Zeichen 
- deshalb soll die Zeitung nicht verbleichen.

Donnerstag, 2. August 2018

Sommer-Lesegedichte (6): Leben und Werk

B.D. sagt: Ich lese intensiv
jeden Marcel Proust-Brief.
Und ich merke schnell: 
das Leben ist akzidentiell!
Es bleibt nur die Fiction, die zählt.
Nur in ihr kommt die Welt 
konstruktiv zu sich - 
formal und inhaltlich.